Rukz

Freitag, 1. Juni 2007
Ihr Name ist Selma - Demonstration
Sie merkt schon als sie ankommt, dass diesmal etwas anders ist. Es sind mehr Polizisten, die Stimmung ist gereizt. Sie hört, dass die Polizei sie auf beiden Seiten begleiten wird. Die Demonstration bekommt auf beiden Seiten, jeweils drei Reihen Polizei Begleitung. Sie erkennt einige Antifa-Gesichter unter den Demonstranten und hofft, dass sich die Nazis diesmal raus halten.
In den Gruppen von Polizisten gibt es welche, die Kameras mit Teleskoparm tragen, die ganze Demo wird aufgezeichnet zu polizeilichen Schulungszwecken.
Das Wort „Polizeistaat“ wird schnell oft leise, manchmal laut gerufen.
Nach circa 15Minuten laufen, sieht sie wie einige plötzlich in ihren Rucksäcken kramen („typisch von Eastpak“ denkt sie sich). Steine und Molotowcocktails kommen zum Vorschein. Sie bekommt es mit der Angst zu tun. Sie marschiert ein wenig außerhalb und drängt nun nach innen, denn sie weiß was folgt und will nicht getroffen werden.
Die Polizei reagiert auf die ersten Steine sehr gereizt, verteilt einige Knüppelschläge um die Demonstration in der Bahn zu halten. Als dann der erste Cocktail fliegt und neben der äußeren Reihe von Polizisten einschlägt und diese erkennen das mehr folgen werden. Beginnt die ganze Sache aus den Fugen zu geraten. Selma wird sich daran später nicht mehr erinnern können, alles ging zu schnell, alles war zu unübersichtlich.
Die Polizei versucht die gewaltbereiten Demonstranten von denen, die dies nicht sind zu trennen. Selma merkt wie es langsam immer enger wird. Die Polizisten bilden einen Gürtel um einige Demonstranten in der sie sich zu ihrem Unglück auch befindet. Die Gewalttätigen hatten sich jedoch gut abgesprochen und sich auf die ganz Demonstration verteilt, was zu Folge hat, das sie nun Steine auf die Polizisten warf in dessen Mitte sich die auch die eigenen Mitstreiter befinden. Die Polizei geht Mit Wasserwerfern gegen die äußeren Steineschmeißer vor und mit Knüppeln gegen die im Kessel. Selma kriegt einige Schläge ab und wird auch von einem Stein am Kopf getroffen. Sie hat eine Platzwunde, es blutet heftig. Die Demonstranten auch die, die normalerweise nicht gewaltbereit gewesen wären, sehen Selma bluten und meinen die Wunde kommt von den Polizeiknüppeln. Die Stimmung eskaliert nun völlig, alle auf die Polizei ist das Motto. „Scheiß Polizeistaat“ wird nun auch von denen gerufen, die wissen wie absurde dieser dumpfe Spruch eigentlich ist und nie gedacht hätten ihn selbst ernsthaft zu benutzen. Die Polizei zeiht immer mehr zusammen. Selma sieht nicht mehr viel, ihr Gesicht ist nun nichtmehr so schön und natürlich, man sieht ihre Sommersprossen nichtmehr, alles ist blutverschmiert. Sie merkt wie sie immer weniger sieht, da ihre Augen langsam zu schwellen. Sie hat mit der Ohnmacht zu kämpfen und verliert. Sie sackt zusammen. Nur wenige merken es, alle sind viel zu sehr mit den Polizisten oder mit Selbstschutz beschäftigt. Sie liegt am Boden und es wird auf ihr rumgetrampelt. Endlich kommen ihr einige Menschen zur Hilfe. Sie brüllen: „Sie muss, hier raus, sie wurde niedergeprügelt!“. Die Polizei die nun langsam näher kommt, realisiert nicht was vor sich geht. Sie prügeln auf Selma’s Helfer ein, bis diese zur Seite gehen. Nachdem auch Selma noch einige Schläge und Tritte abbekam, kommt ein Polizist endlich zu Verstand, ergreift Selma und bringt sie raus. Er bringt sie zu einem Einsatzwagen, Ein Polizist, der auch verletzt im Wagen sitzt sagt: „Verdient haben die es doch, scheiß Steineschmeißer, alles Terroristen sag ich!“

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Donnerstag, 31. Mai 2007
Ihr Name ist Selma - Der Tag beginnt gut
Der Tag beginnt gut für Selma, sie steht früh auf, sonst kommt sie viel schwieriger aus dem Bett, drückt drei oder vier mal die Sleeptaste, die ihr 9 weitere Minuten erholsamen Schlaf verschaffen. Sie isst ihr Müsli, trinkt seit langem mal wieder eine warme Milch mit Honig (sonst ist sie ja morgens in Eile und hat dazu keine Zeit). Nach dem sie dann aus der erfrischenden Dusche steigt und sich angekleidet hat putzt sie sich die Zähne und blickt wie so oft auf das Arsenal von Döschen und Cremes mit der ihre Mitbewohnerin das Bad voll stellt. Sie kann nicht verstehen, wie man sich so viel Chemie ins Gesicht schmieren kann und letztendlich hat sie es doch gar nicht nötig. Selma findet ihre Mitbewohnerin ist natürlich viel schöner als mit diesem Zeug. Sie selber trägt nie Makeup. Es gab nur eine einzige Ausnahme, der war auf ihren Abiball, denn da muss man sich ja ganz traditionell herausputzen und so erwachsen wie möglich agieren um sich dann in Anzug und Abendkleid besinnungslos zu betrinken. Sie hasste diesen Abend. Sie trinkt nicht gern, hat gern einen klaren Kopf.

Es geht zur Uni. Eine Vorlesung, eine Übung, es geht nur bis 12Uhr, das ist gut den der Tag ist dann noch sonnig und jung. Nach der Uni geht sie zu einer Veranstaltung der linken Szene. Es geht darum die Demonstrationen zum G8 Gipfel in Heiligendamm vorzubereiten. Dazu ist heute eine kleine Demo geplant um schon einmal Flagge zu bekennen und später eingespielt zu sein. Die Demonstration ist angemeldet und die Polizei wird auch erwartet. Darüber hinaus machen Gerüchte die Runde, dass die örtliche Neonaziszene die Demonstration stören will und es wird befürchtet, dass die Antifa, mit der man zwar oft zusammenarbeitet, sie aber meist doch zu drastisch und in ihren Mitteln zu extrem findet, dagegen halten will.
Selma denkt sich bei all dem nichts, sie war schon oft auf solchen Demos, wo sich am Rand Linke mit Rechten und beide mit der Polizei geprügelt haben. Sie findet es nicht schön, aber es ist meist nicht so viel, dass das Ziel der Demonstration, auf den jeweiligen Missstand aufmerksam zu machen, verfehlt wurde.
Gegen 4Uhr ist die Besprechung vorbei, man trennt sich kurz um sich dann um Punkt 5Uhr auf einem großen Platz zu treffen und mit der Demo anzufangen. Sie holt sich etwas zu essen, beim Penny. Prinzipien hin oder her, sie hat leider kein Geld dazu sie in allen Bereichen ihres Lebens durchzusetzen. Sie kauft ein Brot und Eiersalat. Kurz zu Hause, findet sie ihre Mitbewohnerin im Bad, beim Haare färben, sagt ihr knapp und unfreundlich, dass sie hoffentlich die Sauerei weg macht und isst zwei Scheiben mit Eiersalat bestrichen. Gut gestärkt macht sie sich auf den Weg. Das Plakat steht schon Griffbereit in der Ecke neben der Tür. „Gute Nacht G8“.

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Mittwoch, 30. Mai 2007
Ihr Name ist Selma - Vorgeschichte
Ihr Name ist Selma. Sie ist eine umstrittene Persönlichkeit, doch sie weiß nicht so recht warum. Ist sie nicht immer ihren Herzen gefolgt und ist das Herz das wir immer unser nennen nicht meist doch gut, ganz da tief drin, unter den Ängsten, Erwartungen und Zielen?

Ihre Geschichte beginnt in einem kleinen Dorf im Osten dieser Republik. Ein Dorf wie wir es alle kennen. Der Bürgermeister gehört zur CDU, man kämpft mit der Jugend, die doch immer mehr zu Neonazis werden und der Sportplatz müsste saniert werden, jedoch die Stadtkassen sind leer. Sie wächst relativ behütet auf. Ihre Eltern achten auf gute Ernährung, Bildung und Kultur. Sie lernt das Klavier zu spielen, was in dem kleinen kaum genutzten Esszimmer steht, denn in der Küche zu Essen ist meist viel praktischer. Nur an Feiertagen isst man noch im Esszimmer. Als Selma älter wird und das Klavier uncool, bekommt sie auf eigenen Wunsch eine Gitarre. Eine billige Westerngitarre wurde es, denn man weiß ja nie was sich Kinder oder Jugendliche wie man Selma nun nennen musste, sich als nächstes in den Kopf setzen. Sie hört gute deutschsprachige Musik von Blumfeld, Tocotronic, den Sternen und tastete sich über die Fehlfarben und den Goldenen Zitronen sogar zu den Einstürzenden Neubauten hervor. Sie begann ihr Studium der Polikwissenschaft diesen Herbst in Rostock. Sie liest gerne die Junge Welt, den die stehen noch offen zu ihrer linken Einstellung und das gefällt ihr. Sie engagiert sich selbstverständlich auch. Ist in der Verteilerliste ihrer lokalen Attac-Gruppe und nimmt auch oft an Veranstaltungen teil. Sie marschiert auch sehr gern mit, wenn es gegen Studiengebühren (die es ja im Osten nicht gibt, aber man kann ja schon einmal vorbeugen) oder schlechte Studienbedingungen geht. Sie will den Hunger in der Welt bekämpfen, fordert fair Trade. Sie fährt Rad, nicht nur weil sie sich als Studentin kein Auto leisten kann, denn Bafög krieg sie nur wenig und ihre Eltern hat sie ja nun genug geschröpft, sondern auch um ihr Umweltgewissen zu schonen. Sie träumt von einer Karriere in den Medien, hat vor später Journalismus zu ihrem Nebenfach zu machen und dann zu einer Zeitung oder dem Fernsehen (aber nur öffentlich-rechtlich, dort ist die Berichterstattung zwar immer noch nicht optimal, aber sie findet im Gegensatz zu den privaten Sendern zumindest statt) zu gehen und die Missstände „der dieser unserer Welt“, wie sie gerne sagt, aufzudecken.

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Sonntag, 27. Mai 2007
Von Menschen
Längst noch nicht mit kompletten Überblick und doch recht hoch, sitze ich über der Stadt, die heute langsam macht. Ruhig strömen heute nur wenige Autos durch die furchen die das Gesicht der Stadt durchziehen. Die Leute gehen heut langsam, ohne Arbeit sind sie nicht in Eile, sind gesund, sind glücklich. Ich sitze nur da, schau mir immer wieder einen Ausschnitt aus dem Leben dieser Menschen an. Nur einen kurzen Augenblick, ziehe meine Schlüsse, denke mir meinen Teil und kann ihn sofort wieder vergessen, sobald der Mensch aus dem Bild ist. Dann geht es auf zum nächsten und dann wieder. Eigentlich sind sie doch alle gleich diese Menschen. Sie laufen dort rum ganz klein und nehmen sich wichtiger als sie sind. Jeder macht das, ich auch, du auch, und nur so können wir überleben. Wir gaukeln uns vor unser handeln sei von Belang, das gibt uns Kraft. Ziele müssen erreicht werden. Berichte geschrieben, Wissen angeeignet, Kinder gezeugt, Bäume gepflanzt, Leben zerstört werden. Nur so kann sie sich drehen und mit ihr die alte Stadt am Rhein mit diesem Menschen, der da sitz und denkt er hätte es verstanden.

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Montag, 7. Mai 2007
Der Versuch etwas in weniger als 30 Minuten zu schreiben, dass vielleicht sogar Gehalt hat.
Nach einem langem Wochenende voller Speedrock, Ossipogo, Kinderspielereien, Minigolf, Flohmarkt, einer Massen-Kultur-Veranstaltung und viel viel Laufen, bleiben nicht nur drei dicke Blasen an den Füßen sondern auch ein großes großes Danke!!! Auch ein gut gemeintes Entschuldigung mit einem Zwinkern und ein „Hallo, ich schreibe wieder!“ bleiben zu erwähnen. Ich werde den nächsten Monat viel Unterwegs sein, deswegen erwartet nicht zu viel von mir, aber ich tue mein Bestes. Es müssen ja auch mal wieder einige Bilder, Gedanken und Geschichten aus meinem Kopf rein in den Blog. Ich hoffe ich finde die Zeit und kann mich auch dazu übereden, mich in ein viel zu warmes Zimmer zu setzen und etwas in den PC zu hacken.
Die Zeit lässt es nicht zu jetzt etwas zu entwerfen, nur ein Statusbericht, den ich hiermit abgegeben habe, kann ich heute hinterlassen. Auch hadere ich mal wieder mit dem Sinn und Zweck dieses Mediums, dem Blog. Jedoch er treibt mich ein wenig an, was recht gut ist. 10 Minuten sind rum und der Gehalt lässt noch auf sich warten. Ein recht großes Durcheinander wartet auch grade noch hinter mir und ich bin nicht in der Stimmung mich hier zu quälen, heute nicht, erst morgen wieder.
Bis Bald, euer viel zu faule Laxx, denn es ist doch so warm.

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Sonntag, 29. April 2007
Nur einige weitere Löcher im Teppich
Ich haben lang nichts mehr geschrieben, das ist wahr. Das Wetter ist gut und man und vorallem ich genieße es zutiefst. Draußen sitzen und bei einem kühlen Bier lesen oder den Fernseher raus räumen und einen Film gucken, was gibt es besseres?! Es passiert auch dementsprechend wenig, man macht nicht viel, ist träge. Nennt es relaxen, nennt es chillen. Ist es vegetieren, Zeit Verschwendung? Wir haben mittlerweile eine neue Mitbewohnerin gefunden, aber eine die wir dann doch nicht genommen haben, hat mich doch sehr beeindruckt.
Sie ist Mitte zwanzig, steckt grad in ihrem zweiten Studium an der FH in Darmstadt, nachdem sie das erste erfolgreich abgeschlossen hat. Sie hat 3 Jobs (zumindest einer davon in Wiesbaden), ist Leiterin einer Hochschulgruppe an der Uni in Mainz. Macht Kunst und hat grade eine Ausstellung am laufen. Sie engagiert sich und fährt zum protestieren zum G8 Gipfel nach McPom. Sie legte Wert darauf das man als WG viel miteinander unternimmt und nicht nur nebeneinanderher lebt.
Wenn ich sehe was diese Frau alles macht, frage ich mich doch warum ich nur so wenig mache, bzw. ob das was ich mache genügend Relevanz hat.
Wir haben sie jedoch letztendlich nicht genommen, weil wir uns dachten, dass wir sie bei einem solchen Programm selten zu Gesicht bekommen werden.
Sie rettet die Welt, wir machen nur einige weitere Löcher in den Teppich.

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Mittwoch, 18. April 2007
Ein Mensch der sich aufgibt
Ich ging gestern über den Bahnhofvorplatz. In guter Stimmung, denn es schien die Sonne, die Menschen waren alle schön und fingen an weniger zu tragen. Darüber hinaus hatte ich grade eine große Lasagne gekauft, von der ich wusste, dass sie köstlich ist, aber es mir danach vollkommen schlecht geht, weil sie eigentlich viel zu groß ist um sie allein zu essen. Hinzu kamen noch drei Binding Pilsener, denn die Eintracht sollte ja spielen und da brauch man ja Bier (Zwei der drei Flaschen weilen jetzt immer noch im Kühlschrank, erstens ging es mir nach der Lasagne viel zu schlecht um mehr als eins zu trinken und zweites hatte die Eintracht es gestern nicht verdient, dass man mehr als ein Bier trinkt).
Ich ging also mit heiteren Gemüt gen Bus und da sah ich diesen Menschen. Er lag auf einer Bank an einer der vielen Bushaltestellen am Bahnhof. Seine Kleidung war alt, kaputt und wenn ich sie mir näher betrachtet hätte (was ich nicht tat) hätte ich sicherlich einige Flecken gefunden. Er selbst war alt, sicherlich über fünfzig, oder das Leben hat ihn so gezeichnet, dass älter aussieht als er ist.
Erst dachte ich, dass er schliefe und eine Flasche umgekippt hätte, denn es gab ein kleines Rinnsal am Busstieg vor der Bank, doch diese Annahme war falsch. Wie ich nach abermaligen Hinsehen feststellen musste war er wach. Er hatte die Hose geöffnet und seine faltige Hand hielt seinen Penis. Er pinkelte. Ich war fassungslos von diesem Anblick. Ich hatte noch nie jemanden auf einer Bank liegen sehen und gleichzeitig vor sich hin pinkelnd und erst recht nicht an einem späten sonnigen Nachmittag an einem Platz der nur so vor Menschen platzt hätte ich einen solchen Anblick erwartet.
Es ist ja nicht so das es keinen öffentlichen Toiletten geben würde keine 30 Meter hinter ihm war eine. Die sind zwar meist dreckig und der stechende Geruch nach Urin lässt einen wünschen so schnell wie möglich wieder draußen zu sein, aber man hat als Mann ja glücklicherweise den Vorteil, beim pinkeln nicht unbedingt das Interieur berühren zu müssen. Dieser Mann fand es also einfach nicht notwendig auf eine solche Toilette zu gehen und pinkelte lieber von der Bank runter. Wie kann man sich zu Aufgeben, den letzten Stolz und Anstand verlieren und so etwas tun, waren die Fragen die mir in dem Moment durch den Kopf gehen. Was ist nur mit dem Mann passiert, dass er in eine Solche missliche Lage geriet, frage ich mich jetzt auch noch zusätzlich.
Am liebsten hätte ich ein Foto geschossen, doch ich wollte den Mann nicht noch mehr demütigen als er es ohnehin selbst tat.
Die Passanten waren auch interessant zu beobachten. Einigen ging es wie mir, sie waren verdutzt und recht schnell angewidert, aber andere riskierten nur einen kurzen Blick und machten einen großen Schritt über das Rinnsal das sich langsam seinen Weg zur Stufe und somit zum Gully bahnte. Sie tat also anscheinend so als sei nichts, setzten ihre Scheuklappen auf. Natürlich hätte ich auch zu ihm hin gehen können, ihn fragen was los ist, ihn zu Ordnung rufen können und ihm helfen können. Warum ich es nicht tat? Ich weiß es nicht. Hättet ihr es getan?

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Montag, 2. April 2007
Das Ende eines Telefonats
„Wer sind sie eigentlich?“
„Loriot.“
„Ah.“
„Ja, is ja nichts schlimmes.“
„Nein, dann hoff ich, dass Ihnen die Redaktion weiter helfen kann.“
„Auf wiederhören.“

So geschehen heute Nachmittag. Ich weiß immer noch nicht ob das wirklich Vicco von Bülow war oder ein Scherz aber ich habe danach sofort YouTube angeschmissen und die Stimme klang wirklich so. Und die passende Durchwahl hat auch nicht jeder, also war dann wohl wirklich Loriot.

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Montag, 2. April 2007
Ich war weiß.

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Dienstag, 27. März 2007
Der Prozess
„Sie sind angeklagt, jetzt benehmen sie sich gefälligst auch so!“
„Hören Sie, wenn Sie mir nicht sagen wofür Sie mich anklagen, kann ich Ihnen auch nicht das entsprechende Handlungsschema liefern.“
„Sie sind sich also keiner Schuld bewusst.“
„Nein natürlich nicht. Ich bin ein ehrschaffener Bürger, zahle meine Steuern, habe niemals etwas geklaut, ich zahle sogar GEZ.“
„Anscheind nehmen Sie die Sache nicht ernst.“
„Nagut ich habe in der dritten Klasse mal ein Hanuta versucht zu stehlen im örtlichen Supermarkt. Ich wurde aber erwischt und zum Filialleiter gebracht. Dieser gab mir Hausverbot. Ich hab geweint. Als einige Monate später meine Mutter mit mir einkaufen gehen wollte, hatte ich so dermaßen Angst, also das ist doch Strafe genug.“
„Sie verarschen mich.“
„Also bitte, ich habe wirklich überhaupt keine Ahnung, was Sie von mir wollen. Ist das ein Scherz. Ein schlechter, glauben Sie mir.“
„Nun ist genug, es geht zum Richter.“
„Zum Richter? Wie geht das denn jetzt so schnell, ich bin doch eben erst aufgestanden und wurde von Ihnen angefeindet.“
„Ziehen Sie Ihre Jeans an, Sie wissen jawohl von diesem Termin schon seit Wochen.“
„Also gut, der Richter wird schon dunkel in die Sache bringen, dann werden Sie sehen welchen unglaublichen Fehler Sie begangen haben.“
„Ja, ja wie auch immer. Können wir los?“
„Ja bin fertig. Muss ich jetzt auch noch das Jacket über den Kopf ziehen, wenn wir raus gehen?“
„Der Richter ist gleich da!“
„Bitte was?“
„Ja, Einsparungen, wissen Sie was so ein Gerichtssaal an Heizungkosten hat? Wir haben schließlich Winter.“
„Also Juristen vor dem Frühstück ist ja schon schlimm genug, aber nun auch noch Kapitalismus. Wie sind sie eigentlich hier rein gekommen und was fällt Ihnen eigentlich ein hier rein zu kommen?“
„Richterlicher Beschluss, haben Sie es nicht gelesen?“
„Also Sie verstehen mich nicht, ich sagte bereits ich bin eben aufgestanden und hab von der ganzen Sache noch nie etwas gehört!“
„Das ist der Richter.“
„Was? Das? Das ist ein kleiner dreckiger Straßenköter!“
„Wenn Sie die Amtsgewalt beleidigen wird das Ihre Strafe erhöhen.“
„Strafe, wofür denn?“
„Schildern Sie Ihre Tat.“
„Ich habe nichts getan, so glauben sie mir doch. Jetzt rede ich schon mit einem Hund.“
„Sie sehen der Angeklagte ist nicht geständig und zeigt keinerlei Reue.“
„Also das kann doch alles nicht ihr ernst sein.“
„Der Richter ist natürlich informiert über Ihre Sache, dies war nur noch einmal die Chance sich geständig zu zeigen, dann wäre die Stafe vieleicht auf Bewärung ausgesetzt worden.“
„Hören sie ich weiß nicht wie ich in diese Sache geraten konnte.“
„Sehen Sie, Sie wissen wovon wir sprechen, was soll das Theaterspiel?“
„Ich.....-“
„Ruhe, der Richter lässt das Urteil verkünden.“

„Der Richter sieht die Tat als bewiesen an, das Urteil lautet drei Jahre Haft ohne Bewährung.“

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