Rukz

Montag, 7. Mai 2007
Eine Geschichte Teil 7
Als unsere Flüchtende die Augen wieder öffnete, fand sie sich in einem Bett wieder. Ein Krankenhaus, ein schlechtes. Ein Gruppenzimmer. Hohe Decken, weiße Wände. Der ganze Raum strahlte diese beängstigende Kälte aus, wie es Krankenhäuser immer tun, allein aus dem Grund, weil jeder der dort arbeitet vollkommene Ignoranz an den Tag legen muss um dort überhaupt arbeiten zu können.
An ihrem Bett hockte Eduard.

[Gut, er hat noch nicht bemerkt, dass ich wach bin. Er sieht so aus als ob er hier schon lang hockt, er macht sich Sorgen. Er sorgt sich um eine Frau, die ihn wenn noch nicht körperlich schon geistig betrügt. Ich habe ihn eigentlich nicht verdient. Es sei denn…, es sei denn ich kriege alles wieder auf die Reihe, nehme das was passiert ist als Schnitt. Von jetzt an werde ich alles für ihn tun. Wir werden Kinder kriegen, werden glücklich werden. Sind wir denn nicht jetzt schon glücklich? Anscheinend nicht, würde ich mich sonst auf so etwas eingelassen haben? Es ist zu schwierig, ich kann unsere Beziehung nicht mehr einschätzen. Ich glaube er liebt mich aufrichtig, bin mir aber nicht sicher ob ich ihm die gleiche Aufrichtigkeit entgegen bringen kann.
Und jetzt habe ich auch noch das Auto zu schrott gefahren. Er wird fragen haben, warum war ich so unaufmerksam, wo kam ich eigentlich her?]

Sie tastete unter der Bettdecke nach ihrem Ehering.

[Stimmt der Ring, er hat ihn. Was soll ich Eduard nun erzählen?.... Ah ich kann sagen, er wäre bei dem Unfall abhanden gekommen oder ein Pfleger hat ihn geklaut. Ja im Krankenhaus verdient man doch schlecht, das hört man ja immer wieder.
So schade es um das Auto ist, doch eine glückliche Fügung dieser Unfall, er gibt mir die Möglichkeit ihn nie wieder zu sehen, trotz dem Ring.]

Eduard schaute auf und es ging ihm das Herz auf und ein dicker Stein fiel heraus als er die tief braunen Augen unserer Flüchtenden, seiner Ehefrau sah.

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Sonntag, 15. April 2007
Eine Geschichte Teil 6
Es war ein sehr iniger Moment, nur zwischen den Beiden. Ein Erlebnis, das sie beide nicht vergessen werden können. Sie werden sich nie wieder so nah sein. Für einen kurzen Augenblick trennt sie nicht einmal ein Meter und ein wenig Blech, Metall und Kunststoff.
Keiner von Beiden konnte es bewusst erleben, vieleicht macht das auch die Anmut, den Zauber dieses Ereignisses aus.
Die Eine lief beschwingt pfeifend über den Fussgängerüberweg, so vertieft in den eigenen Gedanken, die nicht positiver und reiner hätten sein können, die Andere sitzt heulend im Auto, in Gedanken eine Welt zerbrochen.
Und dann kam dieser Moment.
Ihre zerbrechlichen kleinen Knochen brachen recht schnell, erst das Linke Wadenbein, dann das Schienbein, dann das Knie. Dem rechten Bein ging es nicht sonderlich besser. Die Knochenspiliter bohren sich ins Fleisch. Sie hebt ab. Ein Schuh fliegt davon, sie brauch ihn eh nicht mehr. Das Blech der Motorhaube kriegt Dellen, der Lack Kratzer. Ihr linker Arm wird hochgerissen und kugelt unter der Wucht aus. Ihr Kopf nähert sich weiter der Windschutzscheibe. Da ist er der Moment an dem sie sich am nächsten sind. Die Kleine kurz vor ihrem Tot, unsere Flüchtende, die sich kurz zuvor wünschte tot zu sein, an einem weiteren Wendepunkt. Beide längst nicht mehr bei Bewusstsein.
Ihr Schädel knallt auf die Scheibe, die augenblicklich splittert, aber nicht bricht. Dafür bricht der Schädel. Sie ist nun Tot. Hinterlässt Blutspuren auf den Splittern der Scheibe und fliegt weiter. Die Trägheit schiebt ihren Körper über das Dach des Autos. Ihr Genick bricht. Nun fliegt sie ganz still und friedvoll durch die Luft. Vollkommene Freiheit. Alles ist ruhig. Kein schepperndes Blech, kein klirendes Glas, keine knackenden Knochen, kein Schrei.

Sie schlägt auf den Asphalt, die Haut wird abgeschabt an diversen Stellen, einige weitere Knochen brechen. Eine Rippe bohrt sich in die Lunge. Das Auto rollt weiter, gegen einen Baum. Mehr verformtes Blech, selbst der Motor wird verschoben. Der Airbag geht auf, unsere Flüchtende fliegt hinein, ein weiches Kissen fängt sie auf.
Es ist vorbei. Passanten fangen an zu schreien, schauen fassungslos das Ergebnis an.

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Donnerstag, 29. März 2007
Eine Geschichte Teil 5
Was für ein Reinfall. Zumindest konnte ich sie sehen, sie richen, sie erleben und alles aufsaugen. Sie ist verheiratet, das sollte kein Hindernis sein. Am besten ich schreibe weiter Mails, vieleicht sagt sie zu noch einem Treffen zu. Das ist wie mit vielen Sachen man kann ganz gut ohne, aber sobald man auch nur ein wenig zu fassen kriegt, will man mehr, viel mehr.
Sie muss kommen, ich habe ja ihren Ring. Mein Schatz, du brauchts ihn doch zurück. Ich muss ihr schreiben. Diese Mail ist überaus wichtig, ich muss es ihr unmöglich machen mich zu ignorieren. Wie soll sie auch, sie brauch doch den Ring. Ja der Ringe, meine Chance, mein Weg zurück zu ihr. Was für ein Glück. Die Mail muss etwas besonderes werden. Diesmal nehme ich keine Arbeit aus meinem Fundus, ich schreibe etwas Neues, nur für sie.
Ein Gedicht, klein und zuckersüß.

Unser Schreiberling machte sich sogleich an die Arbeit. Doch die Muse sollte sich Zeit lassen. Er wusste, er habe sie nicht. Trank Kaffee und durchwachte die Nacht, um schlussendlich ein kleines Stück Poesie vor sich liegen zu haben, von dem er überzeugt war ihre Aufmerksamkeit, wenn nicht sogar das, wonach er sich schon so lang sehnte – ihr Herz – zu gewinnen.
Er drückte auch gleich, ohne noch einmal zu lesen, was er da schrieb, auf den Senden-Button.


Dir meine Liebe ein herzliches Hallo,

wie geht es dir jetzt? Warum bist du weg gerannt? Es ist nicht sonderlich schlimm für mich, dass du verheiratet bist. Ich habe letztlich auch schon damit gerechnet und den Abdruck auf deinem Ringfinger konntest du auch nicht verbergen. Du brauchst keine Angst zu haben. Wir sollten uns wieder treffen. Ich habe auch noch deinen Ring, den willst du doch sicher zurück haben. Diesmal wählst du denn Ort. Ich bin gespannt!
In diesem Sinne wünsche ich dir noch einen wundervollen Tag und beende – wie immer – die Mail mit einem von meinen Werken, auf das es dich berührt.

Adieu.


>> Mir ist keine Überschrift eingefallen, vieleicht weißt du ja eine <<

Meine Augen, sie schmerzen sehr.
Die Nacht, sie hielt mich lang wach.
Für mich, war Schlaf zu finden schwer.
Der Tag, ich sehe ihn schon schwach.
Wie dich, die ich so begehr’.

Du bist ohne Warnung verschwunden,
dabei hätte ich dich lieber gebunden.
Allein hast du mich zurückgelassen.
Deine schönheit ich kann es nicht fassen.
Gott, ich verliere den Verstand,
Obwohl ich dich nun endlich fand .
Es macht mich verrückt.
Es ist mir nicht geglückt,
dich zu verführen,
dich zu berühren.

Ich möchte Zeit mit dir verbringen.
Will Lieder für dich singen.
Kann dich weg von hier bringen.
Ich muss deine Liebe endlich erringen.

Wir werden uns wieder sehen.
Ist er ihnen so verfallen, den Liebsliedern?
Nein? Kannst du es verstehen?
Du wirst es noch spühren in allen deinen Gliedern
Wir werden zusammen gehen!

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Samstag, 17. März 2007
Eine Geschichte Teil 4
Weinend und außer Atem saß unsere Geflüchtete nun im Auto. Es war zu viel für sie.

[Was ist nur los mit mir, ich liebe ihn doch. Kinder, wir wollen immer noch Kinder. Auch wenn wir es schon so oft vergeblich versucht haben, ich weiß es wird irgendwann klappen. Er ist super, aber warum mache ich dann so etwas - setze alles aufs Spiel, treffe mich mit Unbekannten. So kann das nicht weitergehen. Keine Mails mehr, ich lege mir eine neue Adresse zu, so faszinierend sein Schreiben doch ist, es treibt mich zu Handlungen, die vollkommen verantwortungslos sind. Das wird aufhören, ich kann so nicht weitermachen, ich werde ihn nie wieder sehen.]

Sie beruhigte sich. Alles wurde ihr wieder klarer. Doch ohne zu wissen, dass sie bei ihren Überlegungen eine schreckliche Kleinigkeit vergaß, fuhr sie los.
Als ihr bewusst wurde, was sie vergaß, konnte sie nicht weiter innehalten. Sie fing wieder an unkontrolliert zu weinen. Und dadurch, dass sie die Augen voller Tränen hatte sah sie weder die rote Ampel, noch den Zebrastreifen und, zu allem Unglück, auch nicht das kleine Mädchen.
Es war auf der Stelle Tod.
Unsere Geflüchtete, würde sich auch noch wünschen tot zu sein, doch sie fiel durch den Schock augenblicklich in Ohnmacht und merkte nicht einmal mehr die Straßenlaterne, die ihre Fahrt stoppte.

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Dienstag, 13. März 2007
Eine Geschichte Teil 3
Da ist sie! Das Buch hat sie, wie abgesprochen, dabei. Gut, dass wir ausgemacht hatten, dass ich sie anspreche. Denn so habe ich die Möglichkeit sie für einen kurzen Moment zu beobachten - vollkommen unbefangen.
Kein leichtes Sommerkleid, dafür eine relativ enge Jeans und ein Top, das auch nicht zu verachten ist.
Ihre Blicke streifen durch das Café. Sie streifen auch mich. Sie erkennt mich natürlich nicht. Das ist gut, das heißt, eigentlich ist das schlecht. Ich bin ihr nicht in Erinnerung geblieben, ich bin ein Fremder. Und doch hat sie ja nun durch die Mail bereits tiefe Einblicke in mich und meine Seele bekommen.

Es ist Zeit, ich sollte sie erlösen. Souveränität, Souveränität! Gut noch einmal tief einatmen und...
„Hallo, ich glaube wir kennen uns!“
Sie kennt mich wirklich nicht.
„Ja, das glaube ich auch. Schön, dass wir uns endlich einmal sehen.“
[Hoffentlich merkt er nicht wie aufgeregt ich bin.]
„Setzen wir uns doch, ich habe leider nur Kaffee für mich geordert, da ich nicht wusste wie sie ihn mögen.“
Mist, das war ungeschickt - entweder souverän auch für sie Kaffee ordern oder es lassen.
„Das ist doch kein Problem. Ich seh’ doch schon, wie die Kellnerin heran eilt.“
[Er sieht gut aus, ein wenig animalisch mit diesem Bart dessen dritter Tag schon einige Tage her ist und den Haaren die ihm halb ins Gesicht hängen, so stellt man sich Künstler vor.]
„Ja die sind wie Geier.“
Oh nein, das war nicht gut, ich Trottel.
Sie lacht.
Sie hat das schönste Lachen auf diesem Erdenball, wie lang konnte ich so etwas wunderbares schon nicht mehr vernehmen. Mein Gott, wie habe ich sie vermisst, hoffentlich merkt sie nichts, noch nicht.

„Haben sie einen Wunsch?“
„Ja, Cappuccino, bitte.“
[Die Kellnerin sieht besser aus als ich, sie ist ja auch jünger, wahrscheinlich dreht sich jeder Mann hier nach ihr um.]
„Ja. Und sie, noch einen Wunsch?“
„Nein danke, ich habe bereits.“
Sie reicht bei weitem nicht an sie ran, an diese Klasse, dieses unbeschreibliche Wesens.
„Die machen hier sehr guten Cappuccino.“
Wie belanglos dieser Satz.
„Ja? Warum trinken sie dann nur einfachen Kaffee?“
[Ich sollte nicht so offensiv sein.]
„Erwischt, der Cappuccino ist nur in Ordnung, nichts, dass man unbedingt trinken muss. Wir sollten uns duzen.“
Verflucht, erst denken, dann sprechen. Jetzt will sie sicherlich einen Namen von mir. Wenn, dann erfährt sie nicht meinen Echten - nicht, dass sie sich doch noch erinnert!
„Wenn ich sie duzen soll, sollten wir zumindest unsere Vornamen kennen.“
[Er kann den Blick nicht von mir wenden, ich aber auch nicht von ihm.]
„Ach, weißt du, Namen machen doch alles kaputt. Lass uns dieses Spiel ruhig noch ein wenig spielen, oder findest du es nicht doch so aufregender?“ Hoffentlich klappt das.
„Na gut, wie du willst. Wie bist du zum Schreiben gekommen?“
[Seine Augen sind wundervoll, nicht so anziehend wie tiefblaue Augen und doch kann man sich in dieser Mischung verlieren - braun, dann grau und auch ein wenig grün, einfach schön.]
„Das ist eigentlich eine ganz einfache Sache - ein ganz natürlicher Prozess. Irgendwann ist mir aufgefallen, dass mir über den Tag verteilt unglaublich viele Ideen kommen und immer, wenn ich nichts zu tun habe, spinne ich mir irgendwelche Geschichten dazu zusammen. Das Problem bei der ganzen Angelegenheit ist nur, dass mir diese Geschichten nicht mehr aus dem Kopf gehen. Sie geistern da 'rum und es wurden mehr und mehr und da habe ich mich entschlossen, um sie aus meinem Kopf zu bekommen, die Geschichten, muss ich sie niederschreiben.“

„Bitte.“
„Oh, danke sehr.“
„Da das Café sehr voll ist, muss ich sie bitten sofort zu zahlen“
„Ja, natürlich.“
[Was ist das denn für ein Café, wo man sofort zahlen muss.]

Sie kramte in ihrer Tasche, auf der Suche nach Geld. Sein Blick wandte sich dabei keine Sekunde von ihr ab. Jedes noch so kleine Detail an ihr nahm er wahr. Sie war sehr hektisch, denn sie wollte mehr erfahren über diesen geheimnisvollen Schreiberling, der sie so faszinierte und dadurch verunsichert. Man könnte fast meinen, sie war nicht nur auf der Suche nach Geld, nein, sie war viel mehr auf der Suche nach dem Glück. Und so kam es, dass der Zufall den Weg zu ihrem Glück, dass sie doch bereits gefunden hatte, es aber anscheinend nicht mehr erkennen konnte, wieder wies.

[Oh nein der Ring. Er fällt. Mist, jetzt ist alles aus.]
„Dir ist da etwas 'runtergefallen, ich heb' es für dich auf.“
Was war das?
„Nein, nein, nicht nötig.“

Doch da war es bereits zu spät. Der Schreiberling hatte ihn in der Hand, den Ring, und als sie dies bemerkte wurde sie panisch.

[Ich muss hier weg. Schnell!]

Sie knallte einen 5€-Schein auf den Tisch und rannte fort. Sie wusste nicht, was geschehen war, warum sie rannte. Es wurde klar, dass sie nicht vor unserem Schreiberling wegrannte, sondern viel mehr vor sich selbst. Es war nicht so schlimm, dass er nun weiß, dass sie verheiratet war. Doch sie hatte die ganze kurze Zeit keinen einzigen Gedanken an Eduard verschwendet. Sie war voll und ganz diesem Zauber verfallen, den dieser vermeintlich Unbekannte für sie ausstrahlte.

„So warte doch!“

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Sonntag, 27. August 2006
Eine Geschichte Teil 2
Bald ist sie hier. Mal sehen, ob sie sich noch an dieses Cafè erinnert, an die vielen Abende, an mich. Sie hat mich sicherlich vergessen und erkennen wird sie mich dann bestimmt auch nicht, ich muss auf ihr Gesicht achten, wenn sie kommt, das wird ungemein wichtig sein. Ob sie immernoch diese leichten Sommerkleider trägt wie früher? Diese Kleider sind das bester Kleidungstück im Sommer für Frauen, sie verbreiten immer gute Laune, sie sind bunt und meist blumig, sonst sind blumige Motive ja kitschig nur bei Sommerkleidern sind sie in Ordnung und der wichtigste Grund, weshalb diese Kleidchen fantastisch sind, ist man weiß genau, darunter ist nicht viel. Es ist immer ein super Moment wenn man im Juni an den ersten warmen Tage aus dem Nichts, die erste Frau mit solch einem Kleidchen sieht, da weiß man sofort der Sommer hat begonnen und es geht einem viel besser. Mensch wär das herrlich, wenn sie so eins tragen würde, also warm genug dafür ist es schon.
Ich sollte mich auf das Gespräch vorbereiten, es gibt zwei Möglichkeiten, wie es ablaufen könnte, entweder sie erkennt mich oder sie tut es eben nicht, aber egal in welchen Fall, ich darf mir meine Bessesenheit nicht anmerken lassen, am Ende denkt sie noch ich bin ein Stalker oder sowas. Von so etwas bin ich weit entfernt, ich kriege diese Frau zwar nicht mehr aus meinem Kopf, aber es ist noch nicht so, dass ich ihr hinterher steige und vor ihrem Haus hocke und Versuche einen kleinen un dadurch jämmerlichen Blick zu erhaschen, nein ich halte mich von ihr fern geographisch, nur die mails mahr nicht, ja und diese treffen jetzt, ich halte es einfach nicht mehr aus mit dieser fantastischen Frau zu schreiben und nicht zu wissen, wie sie jetzt aussieht und ohne ihre Stimme zu hören ihr Lachen vorallem, ob sie immernoch so herzhaft un charakteristisch lacht?
So nun müsste sie gleich hier ankommen, hoffentlich hat sie an das erkennungs zeichen nicht vergessen, a long way down von Nick Hornby.

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Mittwoch, 16. August 2006
Eine Geschichte Teil 1
Ich weiß nicht genau, warum ich das tue. Ich bin eine verheiratete Frau mittleren Alters, ich sollte solche Sachen eigentlich nicht mehr tun. Ja in meiner Ehe läuft es nicht mehr so gut, alles hat sich so ein wenig eingefahren. Aufstehen. Frühstück. Küsschen. Los. In meinen Gefühlen zu ihm bin ich mir aber immernoch sicher. Auch wenn es jetzt komisch klingt, ja auch nach 15 Jahren Ehe, ich bin immernoch verliebt in ihn. jedoch warum tue ich dies nun, wenn ich ihn immernoch liebe, brauche ich solche Abenteur doch eigentlich nicht.
Es fing alles mit dieser E-mail an. Sie kam aus dem nichts. Ich veröffentliche meine E-mail adresse eigentlich nicht, keine Newsletter, keine U-boot oder Myspace, nichts. Trotzdem hat er sie herausgefunden. Schon alleine dieser Fakt hätte mich doch abschrecken sollen, man hört doch immer "unbekannte E-mail ungeöffnet löschen", aber eben dies tat ich nicht. Ich las sie und das war wohl der Fehler, denn er hat eine Art zu schreiben die einem von der ersten Zeile an fesselt. Was er schrieb war unglaublich, eine Kurzgeschichte. Sie Handelte über einen kleinen Weisenjungen in Thailand und seinen Kampf seine kleine Freundin aus der Prostitution zu befreien. Es ist unfassbar wie er diesen Jungen beschrieb, so jung und doch schon so stark. Diese Geschichte hat mich so beeindruckt das ich ohne nachzudenken eine Antwort schrieb, über meine Bewunderung für sein Schreiben und dem Wunsch noch mehr von ihm zu lesen.
So fing es an.
Wir wechselten einige Mails, ich stellte Fragen zu seinen Werken, er schickte nämlich jedesmal ein Gedicht oder eine Kurzgeschichte mit und irgendwie konnte ich mich ihm so öffnen wie kaum jemanden zuvor. Ich erzählte ihm so gut wie alles nur eines habe ich immer geschickt umschifft. Meine Ehe. Das ist der Punkt der mir Sorgen bereitet, denn nicht nur das ich ihm nichts von Eduard erzählt habe, ich habe Eduard auch nichts von ihm erzählt und nun sitze ich hier im Auto weiß nicht, was ich von diesem Mann will und bin am überlegen ob ich meinen Ehering ablege.
Ich wollte ihn auch eigentlich garnicht treffen, obwohl mich das Gesicht hinter diesen zauberhaften Worten dann doch schon interessiert. Die Idee mit dem Treffen kam von ihm und nach einigen Mails des Haderns habe ich letztlich zugesagt.

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