Rukz

Mittwoch, 10. Oktober 2007
Gedankenspiele
Ich glaube, wie immer weiß ich nicht, aber ich glaube. Vollkommen außerhalb des Kontexts der Religion, ist es doch immer wieder der Glaube, der einen hoffen lässt und die Hoffnung, die einen weiter positiv leben lässt. Dieser Glaube, dass es gut ist was man tut, dass die Menschen gut sind und dass die Welt so unsympathisch sie einem oft erscheint, doch ein schöner Ort ist, hilft einem, das heißt zumindest mir, durch den Alltag zugehen ohne zu verbittern. Wenn ich diese Menschen sehe, wie sie durch die Straßen rennen, den Kopf voller Gedanken an Rechnungen, getane und ungetane Arbeit, die Jugend so sorglos wie immer, wie sie ihre (was sie später feststellen müssen) unglaublich schlechte Musik auf ihren Handys hören und ihre komischen Klamotten, die nichts weiter sagen wollen, als „ich bin anders als Mami und Papi“, bis sie irgendwann feststellen, das sie erwachsen sind und doch wie ihre Eltern sind, tragen, die Alten Menschen, wie sie erfahren und scheinbar Weise, bald senil, doch ahnungslos ihren Rollator schieben, dann weiß ich sie alle glauben. Wenn sie nicht glauben würden, wären sie dann noch da? Wenn es ihnen schlecht geht, glauben sie dass es bald besser wird, wenn es ihnen gut geht glauben sie es ist für immer. Und so schwimmen wir, die, ich und auch ihr durch dieses Meer, vollkommen orientierungslos, schaffen uns immer wieder Punkte die wir erreichen wollen und ob wir sie erreichen oder nicht, wir sind weiter in diesem Meer und haben keine Idee, warum oder wozu wir da sind und erst recht nicht wo das alles hin führen soll. Die Tage die uns bleiben bis wir ertrinken, und irgendwann gehen jedem die Kräfte aus, versuchen wir also rumzukriegen, in dem wir versuchen, am schnellsten oder schönsten, mit dem besten Stil, oder ganz entspannt zu schwimmen. Manche stellen auch fest das sie sich gar nicht bewegen müssen und liegen einfach nur auf der Wasseroberfläche rum, lassen sich treiben, bis sie irgendwann gestört werden, weil sie gegen jemand anderes treiben und beide fassen sich an den Kopf, sagen „Au, was soll das denn?“ und trennen sich wieder oder küssen sich, treiben auseinander oder kommen zusammen in die selbe Strömung.
Lässt der Glaube einen schwimmen?

... comment

 
Jawohl!!
Endlich mal wieder ein schöner Text, der zum Denken anregt.
Es zeigt, dass du langsam immer mehr verstehst - das Leben verstehst.
Sehr schön.

... link  


... comment