Sonntag, 24. Juni 2007
Das ist doch nichts Sicheres - Frühling in der Schönhauser
derlaxx, 19:26h
Er stand auf wie jeden morgen, von dem Lärm der erwachenden Stadt geweckt. Er stiefelt nur in seinen Shorts von gestern gekleidet auf den alten brüchigen Balkon. Er hat jeden Riss mit einer Pflanze versehen, so dass der ganze Balkon als grünes Paradies erscheint. Der Geruch der blühenden Pflanzen vermischt sich mit dem Abgasen der Autos auf der Straße und dem Geruch der aus dem Dönerladen „Cleopatra“ unter ihm kommt. Dieser Laden hat nur 2 Stunden zu und das kommt ihm zu gute, denn wo andere Kilometer um Kilometer fahren müssen um an ihrem liebsten Platz der Stadt zu kommen, muss er nur zwei Stockwerke hinunter laufen und er sitzt auf den guten, alten, ungemütlichen Bierbänken und trinkt für einen Euro ein Sternburg Export oder wenn es einmal mehr sein soll für 1,50€ ein Berliner Kindl oder Becks, aber er sagt sich immer um Geld zu sparen „Das gibt’s nur Sonntags“. Er schaut sich gern die Leute an, wie sie mit dem Fahrrad, dem Auto oder zu Fuß vorbei kommen. Bewertet die Frauen gern nach ihrer Schönheit, wobei und, das pflegt er auch immer zu sagen, „ein Mann an der Seite der Frau macht sie nur hässlich“. Das sind die kleinen Biertischweisheiten die hier an der Schönhauser Allee Ecke Schwedter Straße nahezu täglich zu hören sind. Das Leben nimmt hier nur so seinen Lauf und man ist zufrieden. Er glaubt es zumindest, dass er mit einem solchen Leben zufrieden ist. Er denkt zwar oft, wie es wäre etwas zu ändern. Einfach in den Zug steigen und wegfahren, nicht zurück sehen und dort verweilen wo es ihm gefällt, aber es gefällt ihm dort wo er grade ist. Er hat genügend Geld, natürlich nicht viel aber es reicht aus, eine Frau die ihn zwar nicht liebt, wie er glaubt, doch er kann zumindest hin und wieder bei ihr seiner Lust freien Lauf lassen und das ohne nervigen Beziehungsstress, die Currywurst unten im Dönerladen „Cleopatra“ ist zwar frittiert und deswegen viel zu fettig und doch schmeckt sie ihm ungemein gut und seine Biertischfreunde unterhalten ihn auch Tag um Tag neu. Warum also fort gehen?
Seine Mutter fragt immer, ob er nicht etwas aus seinem Leben machen will, diese „Kunst-Sache“ wie sie seine Gemälde zu seinem Ärger immer nennt, ist doch nichts Sicheres. Er hört nicht gern auf seine Mutter, er ist froh, dass sie mehrere hundert Kilometer weit weg wohnt und er sie nicht oft sehen muss.
Er schüttelt den Kopf, wirft einen letzten Blick auf die Hochbahn und geht zurück in die Wohnung. Er nimmt den Spachtel und mischt einige Farben zusammen. Nach einigen Minuten knallt er unzufrieden Farbe und Spachtel auf den mit Zeitungen ausgelegten Boden. Er geht ins Bad, zeihst sich aus und duscht. Es dampft, man könnte denken gleich fängt es an von der Decke zu tropfen. Er macht sich gerne einen Spaß und dreht das kalte Wasser plötzlich auf und schaut wie sich sein Penis unter der plötzlichen Kälteeinwirkung zusammen zieht. Er denkt sich: Nur gut, dass mich niemand so sieht. Nach der Dusche sucht er vergeblich nach einer frischen Unterhose. Er zeiht seine alte 501 ohne an, es ist ein wenig rau aber was soll’s, denkt er sich. Ein sauberes Shirt hat er auch nicht mehr, deswegen nimmt er das, was am wenigsten riecht und entschließt sich heute Abend in den Wäschesaloon zu fahren.
Nun geht es erst einmal so los. In die Stadt Menschen schauen.
Seine Mutter fragt immer, ob er nicht etwas aus seinem Leben machen will, diese „Kunst-Sache“ wie sie seine Gemälde zu seinem Ärger immer nennt, ist doch nichts Sicheres. Er hört nicht gern auf seine Mutter, er ist froh, dass sie mehrere hundert Kilometer weit weg wohnt und er sie nicht oft sehen muss.
Er schüttelt den Kopf, wirft einen letzten Blick auf die Hochbahn und geht zurück in die Wohnung. Er nimmt den Spachtel und mischt einige Farben zusammen. Nach einigen Minuten knallt er unzufrieden Farbe und Spachtel auf den mit Zeitungen ausgelegten Boden. Er geht ins Bad, zeihst sich aus und duscht. Es dampft, man könnte denken gleich fängt es an von der Decke zu tropfen. Er macht sich gerne einen Spaß und dreht das kalte Wasser plötzlich auf und schaut wie sich sein Penis unter der plötzlichen Kälteeinwirkung zusammen zieht. Er denkt sich: Nur gut, dass mich niemand so sieht. Nach der Dusche sucht er vergeblich nach einer frischen Unterhose. Er zeiht seine alte 501 ohne an, es ist ein wenig rau aber was soll’s, denkt er sich. Ein sauberes Shirt hat er auch nicht mehr, deswegen nimmt er das, was am wenigsten riecht und entschließt sich heute Abend in den Wäschesaloon zu fahren.
Nun geht es erst einmal so los. In die Stadt Menschen schauen.
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