Rukz

Freitag, 13. April 2007
Die erste Seite
Die erste Seite eines Buches, ja sogar der erste Satz, das is immer etwas besonderes. Man weiß nicht was auf einem zu kommt, weiß nicht ob mkan dabei bleibt, ob es einem gefällt. Der Klappentext sagt ja auch immer zu wenig aus.
Wenn man ein Buch zu lesen beginnt, gibt man sich meist noch Mühe, man legt sich ganz gemütlich ins Bett oder setzt sich raus und stellt sich einen Kaffee, Cola oder gar Bier oder Wein dazu. Man macht, das heißt ich mache gute meist ruhige Musik an, Baldly Drawn Boy, Carla Bruni oder Radiohead oder sowas (viele Leute lesen ja in kompletter Stille, sowas kann ich nicht). Wie auch immer am Anfang gibt man dem Buch eine Chance, dass es einen ergreift, dass der Kaffee der neben einen steht am nächsten Tag in die Mikrowelle muss, weil man ihn nicht trinken konnte, denn das Buch war zu gut.
Aber egal ob das Buch gut oder schlecht ist, selten gibt man sich soviel mühe wie auf der ersten Seite. Später wird man es einfach lesen um weiter zu kommen, um die Geschichte weiter zu erschließen. Oder man liest weiter weil man einfach jeden Tag irgendwie liest. Oder, das schlimmste, die höchste Strafe für ein Buch eigentlich, auch schlimmer als es nicht zu Ende zu lesen (was ich nicht kann, sei das Buch auch noch zu schlimm und langweilig, es wird bis zum bitteren (und meist propfanen) Ende geles und wenn es ewig dauert (ich lese z.B. grade seit August 2006 „Der Schatten des Windes“ und bin ca. in der Mitte der 600 Seiten angelangt), das ist auch der Grund warum ich, wenn mich Leute fragen was ich grade so lese, meist zwei bis zuletzt sechs Bücher nennen kann (im Moment sind es vier)), man liest es einfach im Bus. Sowas ist wie Wein aus der Flasche trinken. Es hat einfach keinen Stil.
Ich muss allerdings zugeben, ich habe es auch schon öfter getan, mir es aber schnell wieder abgewöhnt. Ich habe zwar immernoch ständig ein Buch bei mir, das ist aber dafür, falls mich spontan die Lust ergreift mich an den Rhein oder in ein Café zu setzen und zu lesen.
Im Bus lesen ist auch nicht so wie im Zug lesen. Selbst in einer S-Bahn sitzt man meist eine halbe Stunde, im Bus oft weniger als 15 Minuten. Ich mag die Leute die im Bus lesen einfach nicht verstehen. Meist sind sie jung, vielicht wollen sie keine Zeit verschwenden und auch im Bus etwas „sinnvolles“ tun. Ich weiß es nicht, aber sie haben es auf jeden Fall nicht verstanden wozu kurze Busfahrten gut sind. Einfach mal komplett abschalten. Musik an und alles aus (ja es passiert mir oft, dass ich weiter fahre als ich vor hatte). Die Leute und die vorbeiziehende Landschaft begutachten oder einfach nur vor sich hin träumen.
Anmerkung: je nach Stadt kann Bus durch Straßen- oder U-Bahn ersetzt werden bzw. Tram.

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