Rukz

Mittwoch, 21. März 2007
Von der Traumwelt - über die Matrix - hin zum Glück? Teil 1
„Meine Welt besteht nur in meinem Kopf.“. Mit dem Satz mit dem der Text begann lässt er sich auch gleichzeitig am besten umschreiben. Dieses Phänomen, sich eine eigene, eine bessere und schönere Welt in seinen Gedanken zu kreieren, ist mir bekannt und eine ganze Zeit lang habe ich keinen Gedanken daran verschwendet mich zu fragen, ob man dies tun sollte, eine solche Welt erzeugen, oder ob man nicht in dieser Welt, der Realität, bleiben sollte. Nun ist diese Frage bei näherem Nachdenken recht simpel zu beantworten, da, wenn wir nur in einer von uns geschaffenen Welt leben würden, die Realität grob vernachlässigen und am Ende vergessen würden. Dies hätte auf lange Sicht den Tod zur Folge (wenn man nur in der Welt die man sich ausgedacht hat etwas isst und es nicht mehr in der realen Welt tut um mal ein Beispiel anzuführen) und da dieser wenig erstrebenswert erscheint, ist auch eine Abkehr von der Wirklichkeit nicht erstrebenswert. Warum sollte man sich also weiter mit dieser Frage befassen, wenn es doch so eindeutig ist wie die Antwort lauten wird? Ich weiß es nicht, aber sie geht mir nicht mehr aus dem Kopf seid ich den Film Matrix gesehen hab. Dem Leser wird sich jetzt vermutlich schon das Gedankenexperiment erschließen, welches ich durchführen werde und wo ich die oben genannte Frage noch einmal wiederholen werde.
In dem besagten Film tobt der Krieg Mensch gegen Maschine, wobei es den Maschinen gelungen ist eine gewisse Anzahl an Menschen gefangen zu nehmen und diese als Stromproduzenten, als lebende Batterien, herhalten müssen. Um diese Menschen zu kontrollieren wurden ihre Gehirne an ein System angeschlossen, welches den Menschen vortäuscht, sie würden in einer anderen Welt leben. Und hier zeigt sich die Parallele zu dem oben genannten Text, nur wird im Film die andere Welt gegen den Willen und als Gefängnis erschaffen. Löst man sicht nun von dem Gefängnisgedanken so ergibt sich eine interessante Situation: Man kann eine Welt erschaffen welche genauso vollkommen ist wie die Realität, nur dass diese andere Welt komplett nach den eigenen Wünschen konzipiert wird und somit also eine „bessere Welt“ darstellt als die Realität. Die Vorteile gegenüber der allgemeinen Träumerei des anderen Textes liegen klar auf der Hand, einerseits erreicht ein Traum niemals die Perfektion der Realität, im Gegensatz zu einer virtuellen Welt und andererseits ist auch das Problem mit dem Ableben in der Realität weitestgehend gelöst, da die Menschen in dem film an Lebenserhaltungssysteme angeschlossen sind und somit nicht sterben, selbst wenn sie die Matrix komplett für real halten, was auch der Fall war. Man könnte den Weg sogar noch weiter gehen und fragen wozu man noch einen Körper braucht, wenn es doch ausreichend wäre, dass das Gehirn am Leben und an die virtuelle Welt angeschlossen bleibt, aber dass ist nicht die Frage die mich beschäftigte. Die Frage lautet weiterhin, ob man eine künstlich erzeugte Welt der Wirklichen vorziehen sollte. Durch das kleine Gedankenexperiment ist es nun gelungen die Tatsache, die vorher schon das reine Nachdenken über diese Frage vereitelt hat, nämlich das Ableben in der Realität, zu beseitigen und so eine offene Diskussion über eben diese frage zu ermöglichen.

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Versuch
Ich denke, dass ich die Frage beantworten kann. Ganz einfach. Vielleicht auch ein wenig naiv: Eine irreale Welt kann die reale Welt nicht ablösen.
Ist der hier so oft diskutierte Sinn des Leben, die Liebe bzw. die Arbeit, sollte man keine Liebe sein eigen nennen könne, noch möglich? Können Empfindungen über einen "Computer" o.ä. übertragen werden? Oder die so wichtigen Berührungen? Kann Nähe "dargestellt" werden? Zuneigung?
Ich denke wohl eher kaum....
Bin trotzdem gespannt auf die Fortsetzung.

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Forschung
Ich glaube das ist ein gewaltiger Irrtum.
Alles was wir sehen, fühlen, empfinden, etc. wird schlussendlich im Gehirn verarbeitet und die bloße Berührung an der Hand wird auch nur durch Nervensignale ans Gehirn geleitet, d.h. wenn es uns gelingt das Gehirn weiter zu erforschen, dann werden wir irgendwann die Möglichkeit haben diese Signale zu simulieren und bestimme Bereiche künstlich zu stimulieren, was dazu führt, dass du Dinge wahrnimmst, die nicht passieren / existieren.
Schau dir an, was neulich in den Nachrichten war: In Thürungen hat man blinden einen Chip ins Auge eingesetzt und manche konnten wieder Lichtquellen erkennen. Das Auge funktioniert nicht mehr, aber wir haben künstlich ein Signal übermittelt.
Jetzt schnappst du dir das aktuell tot getretene Spiel "Second Life", entwickelst den Augenchip weiter und gibst die Ausgabe direkt an den Chip. Du denkst du bist in dieser Wirklichkeit.
Ausserdem haben Wissenschaftler in einem Experiment einen Chip in das Gehirn eines Tetspatienten eingesetzt, der mit puren Gedanken Mauszeiger bewegen konnte.
Jetzt entwickelst du das auch weiter und entwickelst eine Mütze, die du dir aufsetzt und die Arm- und Beinbewegungen in "Second Life" simuliert. Du musst die Arme nicht bewegen - du denkst daran und bewegst dich fort. Wenn du irgendwo gegenstößt kommt über die Mütze das Signal der Rückkopplung.
Was haben wir jetzt im Endeffekt erreicht? Du bewegst dich nicht und bist in einer virtuellen Welt.

Die große Frage, die am Ende über bleibt, ist die nach der Moral.

Aber das Thema an sich ist extrem interessant, ich glaube ich werde meinen Gedanken in meinem eigenen Blog dazu auch bald freien Lauf lassen.
Ach ja: ich bin kein Second Life Spieler und hoffe, dass der Hype bald endet.

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