Rukz

Montag, 19. März 2007
In der Wirklichkeit
Meine Welt besteht nur in meinem Kopf. Alles was mich begeistern, was ich anstrebe, wonach ich mich sehne habe ich dort. Es gibt es nich wirklich und doch schaffe ich es für mich, wie Wirklichkeit erscheinen zu lassen. Ich bereise Städte, lerne Menschen kennen und lieben und erlebe Dinge, alles ist nicht echt aber wenn einem die Wirklichkeit nicht gefällt, hat man nur zwei Möglichkeiten. Entweder man ändert sie oder man schafft sich für sich eine neue, eine bessere. Ich bin soweit das ich beides mache, den Mittelweg. Ich gebe mich der Imagination hin. Ich habe mehrmals am Tag momente, an denen ich mit den Gedanken vollkommen woanders bin (ein anderer bin?). Aber andererseits versuche ich meine Situation stätig zu verbessern. Ein Kampf gegen beziehungsweise für den eigenen Anspruch. Am Ende jedes Tages steht entweder das Gefühl der Zufriedenheit etwas geschafft zu haben, das auch wirklich sinnvoll war oder das schlechte Gewissen, wieder einen Tag mehr verschwändet zu haben.
Oft hat man, wenn man sowenig Geld hat wie ich, das schlechte Gewissen wieder zu viel Geld für unnütze Sachen ausgegeben zu haben. Da wird sogar hinterfragt ob ein Spiegel für drei fünfzig schon zu viel war, weil man doch eh viel zu wenig darin leist und doch man kauft ihn. Man fragt sich musste man jetzt teure Gnochi essen, wo doch normale Nudeln die hälfte kosten und genauso nahrhaft sind.
Heute ziehe ich wieder Bilanz wie jeden Abend. Ich habe heute wieder zu viel Geld ausgegeben. Ich habe zu wenig kreativ gearbeitet (lediglich diesen Blogeintrag brachte ich zu stande). Ich war auf der Arbeit recht faul und hätte einiges mehr schaffen können. Ich habe wieder 2 gute Ideen gehabt und diese jedoch nur kurz notiert. Ich habe ein Poster aufgehängt und das Haus damit wohnlicher gemacht. Ich habe bis her (21:43 Uhr) den kompleten Spiegel-Titel und ca. 15 Seiten eines wundervollen Buches gelesen. Ich habe mich sozial verhalten da ich dazu nicht allein in meinem Zimmer saß, sondern im Wohnzimmer (was die Lesegeschwindigkeit verlangsamt hat, da man sich ja hin und wieder unterhielt und auch der Fernseher lief, aber auch die Multitaskingfähigkeiten forderte).
Im Großen und Ganzen ein durchwachsener Tag. In welcher Wirklichkeit ich heute lebte? Irgendwo zwischen beiden. Wie immer!


Du hast bis jetzt noch nicht kapiert
was um Dich rum geschehen ist
daß Deine Welt den Glanz verliert
und nichts mehr so wie vorher ist
Hast immer nur an Dich gedacht
Geglaubt, dass Dir so nichts passiert
Du hast es Dir bequem gemacht
und plötzlich bist Du aufgewacht
In der Wirklichkeit

Du hast Dich gerne weggeduckt
wenn's wegen Dir Probleme gab
Ansonsten jeden Scheiß geschluckt
bei andern nicht an Hohn gespart
Du bist gut damit durchgekommen
brav mitgespielt, nicht aufgemuckt
und mit der Strömung mitgeschwommen
Jetzt bist Du endlich angekommen
In der Wirklichkeit

Du fühlst Dich leer und ausgebrannt
fragst Dich, wo Deine Freunde sind
Sie sind vor Dir davongerannt
weil jeder Deine Launen kennt
Nie hast Du Dich wem anvertraut
Dich nie zu jemanden bekannt
Du hast so gern herabgeschaut
Dein Luftschloss nur auf Sand gebaut
In der Wirklichkeit

Du hast die Zeichen ignoriert
und Dich dabei verspekuliert
Jetzt stehst Du da und tust schockiert
Du traust Dich nicht mehr vor die Tür
doch es gibt kein Alibi dafür

Du warst von Dir sehr überzeugt
davon, daß Dir die Welt gehört
Du hast Dich scheint's zu früh gefreut
und Dir nur alles selbst zerstört
Jetzt macht die Zukunft Dich verrückt
es nützt Dir nichts, daß Du bereust
Du weißt, es führt kein Weg zurück
Ich grüße Dich und wünsch Dir Glück
In der Wirklichkeit

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