Rukz

Samstag, 12. August 2006
Im Vorübergehen
Sie war noch recht jung, so 21 oder 22 bestimmt, und doch war sie schon so verbittert. An der Bushaltestelle sitzend, machte sie sich ihre Gedanken. Worüber? Das wird sie nur selbst wissen, nur eins ist klar etwas Gutes war es nicht. Vieleicht ist jemand gestorben oder ihr Freund hat sie verlassen oder ihr Bafögantrag wurde abgelehnt! Das sie Studentin ist, erscheint relativ klar, denn sie saß an der Universitätshaltestelle und der schlichte schwarze Rucksack den sie bei sich trug ließ darauf schließen das sich darin mindestens ein dicker Schreibblock befindet. Sie hat ihn bestimmt aus Langeweile bei den Vorlesungen am Rand verziert, denn sie erscheint nervös, als könnte sie nicht zur Ruhe kommen. Sie nahm ihr Handy raus, ohne das es klingelte und nach dem sie wenige Sekunden mit ihren tiefbraunen Augen auf das Display blickte, steckte sie es wieder weg, ohne auch nur eine Taste zu berührt zu haben. Vieleicht hat sie nur nach der Zeit geschaut, um herauszufinden wie lange sie noch auf den Bus warten müsste, aber vieleicht wünschte sie sich auch, dass sie endlich einen Anruf kriegt, dass sich endlich irgendjemand für sie und ihr Leiden interessiert, aber das tut anscheinend niemand. Ihr Blick strahlte Einsamkeit aus.

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Warum muss man immer darauf warten? Wieso nicht einmal selbst die Initiative ergreifen? Wieso sitzen und warten? Aufstehen und agieren. Eine Lösung gibt es immer.
Ausnahmen bilden natürlich Situationen, bei denen man die Einsamkeit gerade sucht. Einsamkeit kann auch wichtig sein. Um sich zu finden und klare Gedanken zu fassen. Auch ich bin gerne einsam. Vor allem, wenn man sich an wunderbaren Orten befindet kann dies sehr entspannend sein.
Doch andere Menschen um sich herum zu haben ist wohl immer noch das Wichtigste. Menschen, die Einen verstehen, und von denen man geliebt wird. Achtung, Autoritätsargument: "Liebe ist alles" (Rosenstolz). Nicht ernst gemeint, aber sagt doch alles zu diesem Thema aus. Nur wer liebt, kann sich entfalten, kann reden und sich mindestens genauso gut finden, wie im Zustand der Einsamkeit. Selbstfindung. Wikipedia sagt dazu: [Ein] Prozess, durch den ein Mensch versucht, sich in seinen Eigenheiten und Zielen zu definieren, vor allem in Abgrenzung von der Gesellschaft und ihren Einflüssen. Eigentlich ein Gegenteil von dem, was ich vorher sagte. Der Artikel sollte wohl überarbeitet werden...

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Lass sie doch warten, vielleicht wartet sie einfach auf einen Anruf von jemanden, in dem sie verliebt ist, und er versprach, dass er anrufen wird. Und kann es nun nicht abwarten bis er anruft. Und bei solcher Angelegenheit ist es besser zu warten als aktiv zu werden, denn so kann sie herausfinden ob er sie wirklich liebt, oder es nur ein leeres Versprechen war. Ansonsten die Definition von Wikipedia zur Selbstfindung finde ich richtig, denn jeder soll selbst wissen was er will, und wenn man mit der Gesellschaft in Kontakt tritt, dann schwimmt man meistens nur den Strom hinterher, man wird also von der Gesellschaft beeinflusst und so findet man nie für sich selbst heraus, was man will. Das muss man durch selbstständiges Denken herausfinden und nicht durch Diskussionen, denn dort kann man schnell von der anderen Seite beeinflusst werden, denn man schließt sich lieber der Mehrheit an als alleine darzustehen.

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Nee, nee, nee...so geht das nicht.
Völlig falsch. Selbstfindung kann nur in einer Gruppe stattfinden. Und gegenseitige Einflussnahme gehört immer dazu. Ich wette alles darauf, dass du ein komlett anderer Mensch wärst, wenn du zum Beispiel in Barby aufgewachsen wärst! Du kannst dich hier noch so viel "verstecken" wie du willst, äußere Einfüsse und vor allem die Menschen haben immer noch den größten Einfluss.
Ich muss dir zustimmen, dass man in einer Situation wie oben, in der es wirklich um einen versprochenen Anruf geht nicht die Initiative ergreifen sollte. Das war immer mein Fehler bisher. Obwohl es auch einmal geklappt hat. Aber das wäre wohl zu lang, das jetzt hier dazulegen...

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mein lieber jimmy
du kannst das alles nicht verallgemeinern...auf dich trifft diese definition mal nicht zu..aber es gibt leute, die brauchen sehr sehr lange um sich über bestimmte sachen klar zu werden...und dazu ist die geselschaft um ein herum nicht im stande...das kann man wirklich nur ganz alleine schaffen- es gibt leute, man nennt sie freunde, die können einem einen guten rat geben, aber niemals den erkenntnisprozess abnehmen , sogar das erleichtern ist da schwierig

und du kannst es nicht damit begründen, dass du in barby aufgewachsen bist....was sollte das denn damit zu tun haben..kennen tuen dich wirklich nur sehr wenige

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Rechtfetigung, die 1.
Nein, nein, nein. Du hast das völlig falsch verstanden. Man MUSS hier verallgemeinern. Weil es um einen ALLGEMEINEN Begriff der Selbstfindung geht. Selbstfindung ist nur in einer Gesellschaft möglich, ansonsten wäre es auch nicht notwendig. Wozu muss ich mich "selbst finden", wenn es keine Menschen, keine Gesellschaft um mich gäbe. Der Selbstfindungsprozess im Einzelnen, wenn DU dich selbst finden willst, dass funktioniert meist nur allein, da hast du Recht. Aber nur unter Einfluss Anderer.
Mit meinem Beispiel "Barby" wollte ich doch das nur noch einmal verdeutlichen. Jemand entwickelt sich anders, wenn er auch woanders aufwächst, weil dort ganz andere Rahmenbedingunen herrschen. Und´eigentlich war auch nur die Stadt selber auf mich bezogen, ansonsten war das auch allgemein gehalten. Ich hätte auch Berlin und New York nehmen können. Jetzt alles klar? Schön.

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