Rukz

Samstag, 12. August 2006
Im Vorübergehen
Sie war noch recht jung, so 21 oder 22 bestimmt, und doch war sie schon so verbittert. An der Bushaltestelle sitzend, machte sie sich ihre Gedanken. Worüber? Das wird sie nur selbst wissen, nur eins ist klar etwas Gutes war es nicht. Vieleicht ist jemand gestorben oder ihr Freund hat sie verlassen oder ihr Bafögantrag wurde abgelehnt! Das sie Studentin ist, erscheint relativ klar, denn sie saß an der Universitätshaltestelle und der schlichte schwarze Rucksack den sie bei sich trug ließ darauf schließen das sich darin mindestens ein dicker Schreibblock befindet. Sie hat ihn bestimmt aus Langeweile bei den Vorlesungen am Rand verziert, denn sie erscheint nervös, als könnte sie nicht zur Ruhe kommen. Sie nahm ihr Handy raus, ohne das es klingelte und nach dem sie wenige Sekunden mit ihren tiefbraunen Augen auf das Display blickte, steckte sie es wieder weg, ohne auch nur eine Taste zu berührt zu haben. Vieleicht hat sie nur nach der Zeit geschaut, um herauszufinden wie lange sie noch auf den Bus warten müsste, aber vieleicht wünschte sie sich auch, dass sie endlich einen Anruf kriegt, dass sich endlich irgendjemand für sie und ihr Leiden interessiert, aber das tut anscheinend niemand. Ihr Blick strahlte Einsamkeit aus.

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